Bulgarische Riten und Traditionen
Baba Marta, was Oma März bedeutet, ist ein Fest, das das Winterende verzeichnet. Nach alter bulgarischen Tradition wird das Fest Baba Marta jedes Jahr im März gefeiert. Zum 1. März schenkt Oma Marta allen die so genannten Martenizi, die Gesundheit und Glück bringen. Martenizi wurden mit Garn und Fäden handgefertigt. Nach der bulgarischen Tradition sind Martenizi immer mit zwei Farben gemacht, weiß und rot. Die Bulgaren schenken sich und stecken sich gegenseitig Martenizi an und beglückwünschen sich mit den Worten “Frohe Oma März!”. Da im März das Wetter oft wechselhaft ist, sagt man, dass Oma März mal fröhlich sei, mal ärgerlich.
Baniza ist ein Blätterteiggebäck. Die Teigblätter wurden dünn ausgerollt und mit einer Füllung aus zerkrümeltem Käse, Eiern und Butter garniert. Baniza kann aber auch mit Hackfleisch, Spinat, Ampfer, Kürbis, Porree oder Kartoffelpäree garniert werden.
Lazarustag wird am Samstag vor Palmsonntag in Gedenken an die wundertätige Auferweckung des verstorbenen Lazarus gefeiert. Am frühen Morgen des Lazarustags gehen junge Mädchen, die man Lazarki nennt, in Gruppen durch die Häuser des Dorfes. Sie sind mit den typischen bulgarischen Volkstrachten bekleidet und tragen Blümenkränzen auf den Köpfen. Lazarki tanzen und singen rituelle Lieder, die von Liebe, Heirat, Gesundheit und Fruchtbarkeit reden.
Nestinarstvo oder Feuertanz ist ein alter bulgarischen Brauch, bei dem man barfuß auf glühenden Holzkohlen tanzt. Die Legende erzählt, dass der Hl. Konstantin eine kranke Frau im Traum gesehen habe und ihr sagte, sie solle durch ein Feuer gehen, um wieder gesund zu sein. Seitdem tanzen Männer und Frauen mit einer Ikone in der Hand barfuß auf der Glut. Die Ikone schutzt den Feuertanzer oder die Feuertänzerin vor Fußverbrennungen. Der Tanz selbs ist ein Symbol für Reinigung und Vertreibung des Bösen.